Suchtprävention ist für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen notwendig, sie berücksichtigt die geschlechtsspezifische und kulturelle Sozialisation sowie alle Formen der Behinderung
Der Grundstein für die Entstehung von Sucht wird bereits im Kleinkindalter gelegt. Positive frühkindliche Erfahrungen sind maßgebend für die weitere Entwicklung des Kindes. Suchtprävention muss daher frühzeitig ansetzen und Beratungs- sowie Fortbildungsangebote für Eltern und Fachkräfte anbieten.
Jugendliche sind aufgrund der besonderen Herausforderungen dieser Lebensphase eine vorrangige Zielgruppe der Suchtprävention. Im Jugendalter ist das Erlernen eines risikobewussten Umgangs mit Konsum- und Suchtmitteln eine wichtige Entwicklungsaufgabe.
Erwachsene haben als Eltern, Großeltern, Lehrerinnen, Lehrer und Vorgesetzte eine Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche. Es gilt, sie dafür zu sensibilisieren und vor allem in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken. Darüber hinaus ist es wichtig, auch Suchtprävention für Erwachsene, z.B. im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements, vorzuhalten, da auch ihr Konsumverhalten in Missbrauch und Abhängigkeit abgleiten kann.
Vielfältige Einflussgrößen wie stereotype Muster von Weiblichkeit und Männlichkeit, Tradition, kultureller und sozialer Hintergrund sowie sexuelle Orientierung und Behinderung wirken sich maßgeblich auf die Konsummuster und Suchtbiografien aus. Daher orientiert sich jede Konzeption in der Suchtprävention an den diversen, für die Zielgruppe relevanten Differenzkategorien. Dies wird nachvollziehbar dargelegt. Da das Geschlecht immer relevant ist und nach wie vor die stärkste Differenzkategorie darstellt, werden im Sinne von Gender Mainstreaming alle Konzepte gendersensibel beleuchtet und dies dokumentiert. Alle Angebote werden auf die Interessen, Bedürfnisse und Ziele der Beteiligten abgestimmt.