Ergebnisse der Studie
Das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt München hat die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Alter von 2 bis 17 Jahren in München untersucht. Die Daten stammen von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von 2015 bis 2022.
Ergebnisse:
- Es zeigt sich ein Anstieg psychischer Erkrankungen um 6,9 Prozent in dieser Altersgruppe.
- Besonders auffällig ist die Zunahme bei Störungen wie Depressionen und bei Entwicklungsstörungen, die durch verzögerte oder unzureichende Fähigkeiten in Bereichen wie Sprache, Motorik und Sozialverhalten gekennzeichnet sind. Entwicklungsstörungen weisen eine Häufigkeit von 12,6 Prozent auf und sind damit die häufigsten Diagnosen. Jungen waren hier häufiger betroffen als Mädchen.
- Ein Blick auf die Pandemiejahre von 2019 bis 2022 zeigt, dass insbesondere bei Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren psychische Störungen zugenommen haben. Hierbei handelt es sich sowohl um depressive Störungen als auch neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen (wie Angst- und Zwangsstörungen) und Essstörungen.
- Neben dem Geschlecht hatte auch die soziale Lage einen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, eine psychische Erkrankung zu entwickeln. In Münchner Stadtbezirken mit einem höheren Anteil sozial benachteiligter Menschen sind psychische und Verhaltensstörungen sowie Entwicklungsstörungen häufiger.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen die Notwendigkeit, gezielte Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche zu entwickeln, vor allem während und nach belastenden Ereignissen wie der Corona-Pandemie. Dabei sind besonders Kinder und Jugendliche aus Stadtteilen mit höherer sozialer Benachteiligung zu berücksichtigen.