Gefahren von Einweg-E-Zigaretten

Eine aktuelle Studie des LMU Klinkums zu Einweg-E-Zigaretten zeigt, dass die Gefahr abhängig zu werden deutlich höher ist als bisher angenommen.

weiße Rauchschwade auf schwarzem Hintergrund

Gefahren von Einweg-E-Zigaretten

Sie haben coole Designs, locken mit exotischen und fruchtigen Aromen: E-Zigaretten, auch Vapes genannt. Besonders bei jungen Menschen sind Vapes beliebt, weil sie billiger und vermeintlich gesünder sind als Tabakzigaretten.
Beim Vapen wird kein Tabak sondern eine Flüssigkeit erhitzt und verdampft, die Aroma und Nikotin enthält.
Doch so harmlos sind Vapes nicht. Einer aktuelle Studie des LMU Klinikums hat gezeigt, dass die Gefahr abhängig zu werden bei E-Zigaretten deutlich höher ist als bisher angenommen.

Studie zeigt: E-Zigaretten können sehr süchtig machen

Die Studie verglich Einweg-Vapes, wiederbefüllbare E-Zigaretten (Pod-Vapes) und herkömmliche Tabakzigaretten. Bei den Studien-Teilnehmer*innen wurden Blutproben während des Rauchens und Dampfens genommen, um herauszufinden wie der Körper das süchtig-machende Nikotin aufnimmt und verstoffwechselt.
"Je schneller ein Suchtmittel nach Konsum im Gehirn ankommt, also aus der Blutbahn im Gehirn, umso süchtiger macht es. Und die neuen Produkte werden immer mehr darauf getrimmt, dass sie ganz schnell im Gehirn ankommen und sehr süchtig machen", sagt Suchtforscher Rüther.
Die Studie ergab, dass bei Einweg-E-Zigaretten Nikotin nahezu genauso schnell freigesetzt und vom Körper aufgenommen wird wie bei den Tabakzigaretten. Die Pod-Vapes hatten deutlich niedrigere Werte. 

Gesundheitsgefährdende Stoffe auch in E-Zigaretten

Der Dampf von E-Zigaretten enthält zudem mögliche gesundheitsschädliche Stoffe, die die Atemwege reizen, und möglicherweise Asthma und Allergien oder Krebs auslösen können.
Insbesondere im Dampf von Einweg-Vapes wurden erhebliche Mengen von Metallen wie Blei, Nickel, Kupfer, Chrom oder Zink gefunden, die sich beim Erhitzen und Verdampfen aus den Geräten lösen können.
Bei manchen Einweg-Geräten war der Anteil krebserregender Stoffe (beispielsweise Blei) über dem zulässigen Grenzwert. In einigen Geräten fanden Forscher*innen auch andere Stoffe in Mengen, die das Risiko für Nerven-, Lungen-, Nieren- und Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöhen.

Expert*innen plädieren für ein Verbot von Einweg-Vapes

Wegen des erhöhten Gesundheitsrisikos plädieren Expert*innen für ein Verbot von Einweg-Vapes, wie es in anderen euopäischen Ländern bereits durchgesetzt wurde. Im Sinne des Jugendschutzes stimmen Wissenschaftler*innen zudem für eine deutliche Preiserhöhung von E-Zigaretten. Neben den gesundheitlichen Gefahren stellen Einweg-Vapes außerdem eine Ressourcenverschwendung dar. Der Bundesrat hat bereits für ein Verbot der Wegwerf-Vapes gestimmt. Eine Umsetzung könnte also noch dieses Jahr kommen.